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Scott

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Scott ist nach wie vor im Tierheim.
Er durfte zwar eine Probenacht bei Interessenten verbringen aber leider passte es einfach nicht ganz. Netterweise haben die ehemaligen Interessenten uns einen Erfahrungsbericht geschrieben. Vielen Dank dafür :)

Nachdem unser Golden Retriever Rüde vor einigen Jahren verstorben ist und unsere Kinder mir 6 und 8 Jahren aus dem Gröbsten heraus sind, hat sich bei uns zunehmend die Idee festgesetzt, wieder eine Fellnase aufzunehmen. Welpe oder nicht, Züchter oder Tierheim, Rassehund oder Mischling, das waren Fragen, mit denen wir uns wie so viele künftige Hundebesitzer beschäftigt haben. Dabei sind wir auf der Homepage des Weiler Tierheims auf den einjährigen Bluthundrüden Scott gestoßen.

Hunde, die aktiv und eigenständig eine Fährte verfolgen, hatte ich eigentlich kategorisch ausgeschlossen und erst recht Bluthunde, die doppelt so gut riechen können wie ihre Artgenossen. Doch Scotts Foto hat diese Bedenken ein wenig in den Hintergrund rücken lassen. Die langen Schlappohren, der sanfte und beinahe weise Blick, der edle Körperbau, das glänzende schwarz-braune Fell, die imposante Größe und die würdevolle Ausstrahlung: Keine Frage, das war kein Allerweltshund, das war einer mit Charakter.

Also haben wir vor einigen Wochen das Tierheim kontaktiert und sind dort mit unserem Anliegen, Scott ausführen zu dürfen, sehr freundlich und offen aufgenommen worden. Die Tierheim-Mitarbeiter haben uns gleich zu Anfang mitgeteilt, dass Scott zwar ein wahnsinnig lieber Kerl sei, in seinem kurzen Leben jedoch keinerlei Grunderziehung genossen hatte. Dem konnten wir aufgrund unserer diversen Spaziergang-Erfahrungen mit ihm an der Wiese nur beipflichten, auch wenn wir an Scotts Fortschritten merkten, dass er sehr gelehrig ist und das Tierheim-Team konsequent mit ihm arbeitet.

Mit Hunden, denen er auf unseren Spaziergängen begegnete, war er sehr verträglich, und auch für ihn unbekannte Situationen, etwa einen Gang durch einen dunklen Tunnel, hat er vorzüglich und mit der ihm eigenen Unerschütterlichkeit gemeistert. Wir hatten ihn und seine freundliche Art ins Herz geschlossen. Auch wir schienen Teil seiner Meute zu sein, denn sobald einer von uns zurückfiel, blieb er stehen und wartete solange geduldig, bis alle wieder zusammen waren. Also überlegten wir, ihn übers Wochenende bei uns probewohnen zu lassen. Wir haben ein großes Haus, ein noch größeres Grundstück in ländlicher Umgebung – warum also nicht?

So sitzen an einem Freitagnachmittag Ende Juni 46 Kilo Hund hechelnd und sabbernd bei hochsommerlichen Temperaturen in unserem Kofferraum. Das gesamte Auto vibriert unter seinem Gewicht. Obwohl Scott sichtlich um Gelassenheit bemüht ist, ist ihm der Stress deutlich anzumerken. Gratis dazu gibt es die Erkenntnis, dass ein Bluthund auch im Teenageralter locker den Kofferraum eines VW-Kombis ausfüllt. Erstes Fazit: Wochenendeinkauf mit Hund würde schwierig, Restaurantbesuche wären hinsichtlich des dort verfügbaren Platzes gut zu planen, Urlaube mit Hund in diesem Auto nicht zu machen. Kurz: Die Alltagsorganisation ist mit solch einem Riesenhund eine echte Herausforderung. Und: Autofahren gehört definitiv nicht zu Scotts Lieblingsbeschäftigungen. Punkte, die wir gedanklich auf unsere To-Do-Liste setzen, sollte das Riesenbaby tatsächlich bei uns einziehen.

Über die Ankunft sind Mensch und Hund gleichermaßen erleichtert. Klar, dass Scott erst einmal alles beschnuppern muss. Aber bei einem Bluthund bedeutet alles wirklich alles, der nimmt es nämlich ganz genau. Wir nehmen erst einmal die Rolle der Beobachter ein, aber beim ersten – und nicht einzigen – Betreten der Küche schreiten wir ein. Ebenso beim Bespringen des Sofas. Bluthundtypisch ist Scott nicht nur charmant, freundlich, gelassen und intelligent, sondern auch stur. Erziehungserfolge gibt es nur, wenn man absolut konsequent agiert. Merkt er, dass es der Zweibeiner ernst meint, ist Scott ausgesprochen kooperativ. Immer wieder versichert er sich unserer Reaktion durch Blickkontakt und reagiert bei klarem Feedback auch entsprechend. Innerhalb kurzer Zeit lässt er sich von der Küchentür meist erfolgreich abrufen – erstaunlich, wie schnell seine Lernfähigkeit bei entsprechender Konsequenz ist. Das Gleiche gilt auch bei der Leinenführigkeit. Es sei denn, er hat etwas ganz besonders Interessantes in der Nase, dann gibt es wortwörtlich kein Halten mehr, denn Halten wird bei 46 Kilo Kampfgewicht mitunter wirklich äußerst problematisch.

Bluthunde sind in der Welt der Gerüche noch mehr zu Hause als ihre Artgenossen, weshalb sie auch als Autisten unter den Hunden gelten. Wir haben Scott bei den Spaziergängen an der Leine und auch im Garten an der Schleppleine laufen lassen. Ob es irgendwann einmal ohne geht, wer weiß?
Mit den Kindern gab es absolut keine Probleme, Scott lässt sich auch bei ihnen durch nichts aus der Ruhe bringen – ein Grund, weshalb Bluthunde als ideale Familienhunde gelten. Seinen Kautrieb (Kerze, Flaschenverschluss etc.) haben wir mit einem Büffelhautknochen gut in den Griff bekommen, damit hat er sich intensiv und ausdauernd beschäftigt.
4 Uhr morgens: Scott und ich auf dem Wohnzimmerboden. Ich in Sitz-, er in Rückenliegeposition. Schmuserunde. Ich kann seine Unruhe gut verstehen, schließlich ist das die erste Nacht in einem fremden Haus. Der Körperkontakt entspannt ihn sichtlich, nach wenigen Minuten Bauchkraulen schnarcht er selig vor sich hin. Unser erster Hund kam als Welpe zu uns – emotional bedingte Nachtschichten waren da am Anfang auch normal. Damit kann ich umgehen. Mit seinen Fährtentriebattacken allerdings weniger. Und die setzen sich auch am nächsten Tag fort. Nachdem mein Mann eine recht entspannte Morgenwanderung mit ihm unternommen hat, wird es am Mittag wieder schwieriger. Er ist zwar auch hier meist recht gut führbar, obwohl er wie üblich permanent die Nase am Boden hat. Jedoch gibt es plötzlich Momente, in denen er wie von Sinnen und zumindest für mich, die genauso viel wiegt wie er, nahezu nicht mehr kontrollierbar ist. Ob es sich um eine besonders interessante Wildspur oder eine läufige Hündin handelt, lässt sich nicht sagen. Letzteres zumindest könnte mit der aus unserer Sicht absolut sinnvollen Kastration, die das Tierheim plant, eingedämmt werden.

Nach ausgiebigen Schmuseeinheiten bringen wir Scott am Nachmittag wie verabredet zurück. Leicht fällt es uns nicht, ihn wieder zurück zu bringen.

Unser Eindruck: Wenn man ihm die Zeit und Zuwendung gibt, die er vor allem am Anfang braucht, wird aus diesem ungeschliffenen Rohdiamanten ein unschätzbarer Begleiter. Der sanfte Riese hat viele Qualitäten und auch durch seine Jugend noch sehr großes Potenzial, er ist ein prima Mitbewohner und zeigte niemals, auch bei unseren Kindern nicht, Anzeichen von Aggression. Das Gleiche gilt für Artgenossen: Auf unsere bellenden Nachbarhunde hat er kaum reagiert. Dennoch hat Scott sehr viel nachzuholen und gehört nur in hundeerfahrene Hände und, falls in eine Familie, dann nur in eine mit größeren Kindern, da er noch sehr viel Zuwendung und Erziehung braucht. Letzteres wird erschwert durch seine Kraft und Größe, so dass wir uns schweren Herzens nicht in der Lage sehen, diesen wirklich tollen Hund bei uns aufzunehmen.

Seine künftigen Besitzer sollten ihm körperlich unbedingt gewachsen sein und zwar konsequent, aber liebevoll und ohne Drill mit ihm arbeiten. Um diesem hochspezialisierten Spürhund gerecht zu werden, sollte neben dem Grundgehorsam auch Maintrailing oder ähnliches auf dem Programm stehen. Er genießt es sichtlich, in einem großen Garten herumzustöbern, daher wäre ein entsprechendes Grundstück mit viel Auslauf wichtig. Wir wünschen Scott Zweibeiner mit viel Zeit, die sich mit den Besonderheiten und den Bedürfnissen dieser seltenen und besonderen Rasse intensiv auseinandersetzen und ihre Qualitäten zu schätzen wissen. Das hat dieser liebenswerte Charakterhund wirklich verdient!


 

Bloodhound Scott hat sich gut bei uns eingelebt und auch schon einige Herzen erobert 😉 Er ist ein Körperklaus und mit seiner unbeholfenen aber liebenswerten Art ist er ein echtes Unikat:)

Er zeigt bei uns kein aggressives Verhalten, bleibt immer freundlich auch bei anderen Hunden. Leider ist hier aber seine Aufdringlichkeit das Problem. Er bedrängt die anderen sehr und unterschreitet oft die Individualdistanz. Da braucht es schon ein Gegenüber welches im gewachsen ist oder einen Menschen der kompetent genug ist die Situation zu händeln.

Mit seinen 46 Kilo ist Scott aber wahrlich kein Leichgewicht und seine ungestüme Art macht es auch nicht leichter. Das heisst: Scott kann wortwörtlich umwerfend sein und deshalb sollten die Kinder in seiner zukünftigen Familie schon grösser sein.

Der grosse Bub ist übrigens laut Vorbesitzer katzenveträglich:)


 

Heute wurde der 1 jährige Scott bei uns abgegeben. Die Hündin in der vorherigen Familie hat ihn nicht akzeptiert und es gab immer wieder Rangeleien.

Er ist ein reinrassiger Bluthund ohne Papiere.

Auf dem heutigen Spaziergang hat er bewiesen, dass er sehr viel Kraft hat😅 Seine Artgenossen haben ihn nicht interessiert aber er ist momentan noch sehr unsicher und muss sich erst noch einleben.

Wir werden in den nächsten Tagen weiter berichten.

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