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Freitag, 5. Juni 2015

Kinder der International School of Basel kommen zum Interview

Vor einigen Tagen kamen Dante, Nina und Emma aus der 5. Klasse der International School of Basel zu uns ins Tierheim. Die Schüler stellten uns für eine Projektarbeit viele Fragen rund um unser Tierheim. Wir freuen uns sehr, dass schon in der Schule der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren ein Thema ist. Die Schüler waren sehr interessiert und freuten sich im Anschluss an das Interview über eine Führung durch das Tierheim.

 

Das Interview, welches später in englischer Sprache in der Schule vorgestellt wurde, möchten wir ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten. 

Besonders freuen wir uns darüber, dass die Schüler nun ein weiteres Projekt planen. Sie möchten an einem Schulfest eine Spendensammlung zu Gunsten unserer Tiere ins Leben rufen. 

Wir bedanken uns herzlich bei den Schülern sowie deren Eltern und Lehrer, die dieses Projekt betreut haben.

 

Und hier ist das Interview:

1.)        Wie finden Sie die Tiere?

Also, finden tun wir die Tiere eigentlich gar nicht, es ist oft so dass die Tiere abgegeben werden. Wir haben, also ich würde schätzen ungefähr 30-40% Abgabetiere, 40% Fundtiere und der Rest sind beschlagnahmte oder ausgesetzte Tiere oder solche Sachen.

2.)        Wie helfen Sie den Tieren?

Also wir gucken erstmal ist das Tier gesund, ganz klar, dann gucken wir was für Ansprüche das Tier hat, gerade bei den Hunden oder Katzen. Zum Beispiel bei den Katzen muss sie rein oder raus, oder das Kaninchen mit wem versteht es sich gut, die Hunde ist es eher ein Anfänger Hund oder nicht. Ist es ein Hund der vielleicht beiβt oder so. Und dann gucken wir einfach das wir ein passendes zuhause für das Tier finden. Dass wir sie gesund pflegen wenn es nötig ist und dann eine Familie für das Tier finden.

3.)        Wie viel Geld kostet das Tierheim im Jahr?

Also wir haben im Tierheim so etwa 100 000 - 115 000 Euro Ausgaben im Jahr insgesamt.

4.)        Wie viele Tiere haben Sie im Moment hier?

Wir haben Kapazitäten für ungefähr 30 Katzen, so 12-15 Hunde und Kleintiere kommen immer mengen drauf an, also 10 Mäuse brauchen halt nicht so viel Platz wie 10 Kaninchen.

5.)        Wie lange dauert es für ein Tier ein neues Zuhause zu finden?

Das ist schwierig zu sagen, also es kommt immer drauf an was es für ein Tier ist. Also was sich grundsätzlich gut vermittelt sind Babys. Welpen, kleine Kätzchen, auch junge Kaninchen. Was sich nicht so gut vermittelt, sind ganz klar Tiere die viele Einschränkungen haben. Also sei es ein behindertes Tier, ein krankes Tier das Medikamente braucht, oder vor allen Dingen bei den Katzen Tiere, die sich zum Beispiel nicht anfassen lassen. Oder Hunde die beiβen oder sich nicht mit anderen Hunden verstehen. Die sind dann schwieriger zu vermitteln. Wir haben das mal ausgerechnet, also ein Hund ist im Schnitt acht Wochen hier. Das heiβt manche zwei Wochen. Manche halt aber auch ein Jahr. Oder manche sogar ein Leben lang. Bei den Katzen sind es im Schnitt sechs Wochen.

6.)        Hatten Sie schon mal Schwierigkeiten für ein Tier ein neues Zuhause zu finden?

Ja, quasi dauernd. Zum Beispiel der Hund hier hinter uns ist, der gerade so gebellt hat, das ist unsere Jessie, die ist seit acht Jahren im Tierheim. Seit sechs Jahren jetzt bei uns und sie hat jetzt einfach ihr Gnadenbrot bei uns, weil sie ist schwierig zu vermitteln, sie beiβt fremde Menschen, fremde Hunde die sie nicht kennt und wir wissen nicht genau was ihr passiert ist bevor sie in den Tierheimen war, aber es muss so gravierend gewesen sein, dass man das einfach nicht mehr rauskriegt. Und wir haben hinten noch zwei Hunde oder drei Hunde die sehr, sehr schwierig ein zuhause finden. Zum Beispiel zwei Hündinnen die einfach wahnsinnig ängstlich und sich einfach überhaupt nicht anfassen lassen. Also das ist ganz  schwierig für solche Hunde ein zuhause zu finden. Die beiden Hündinnen sind jetzt auch schon über ein Jahr jetzt hier.

7.)        Wie viel kostet ein Hund im Monat?

Kommt ganz drauf an. Also wir haben hinten eine deutsche Dogge, die werdet ihr nachher noch sehen. Die frisst pro Tag ein Kilo Futter. Das frisst der Chihuahua in 10 Tagen. Also ist es ganz klar auch eine Frage der Gröβe. Grundsätzlich kann man sagen, also ich denke 100 Euro im Monat sollte man kalkulieren. Weil man muss dann Haftpflichtversicherung haben, Steuern bezahlen und, und, und. Ich denke 100 Euro sind mittlere Kosten.

8.)        Woher kriegen Sie all das Geld?

Wir sind ein Verein. Wir haben über 400 Mitglieder und da kriegen wir jedes Jahr Mitglieds-beiträge. Die machen einen Teil aus. Wir kriegen auch  Geld von der Stadt. Aber das ist jetzt nicht so viel. Das deckt vielleicht 15% der Kosten. Oder von Spenden. Ganz klar. Wir haben jetzt aktuell für die Bianca. Die haben Sie letztes Mal gesehen. Haben wir einen Spendenaufruf laufen für die 1500 Euro Tierarzt kosten. Oder durch Erbschaften.

9.)        Was passiert mit einem gefundenen Tier?

Also ein gefundenes Tier wird ganz klar zuerst wieder geguckt ob es gesund ist oder nicht. Und dann gucken wir nach ob das registriert oder markiert ist. Also bei Katzen oder Hunden die haben oft diese Chip irgendwo im Nacken sitzen oder haben eine Tätowierung. An Hand von dem können wir sie eventuell an den Besitzer zurück vermitteln. Es ist so dass ungefähr 90% der Hunde wieder zurück vermittelt wird innerhalb der ersten 24 Stunden. Und man weiß eigentlich auch sehr schnell wenn ein Hund kommt, okay den sucht jemand oder den wollte jemand loswerden. Bei den Katzen ist es so dass wir 70-80% der Tiere die gefunden werden hierbehalten, weil sich einfach niemand findet. Das sind ganz oft wild gewordene Katzen oder ungewollter Nachwuchs. Katzen die irgendwo streunen gegangen sind. 28 Tage muss jedes Fund Tier hier im Tierheim bleiben auf jeden Fall, erst dann dürfen wir es vermitteln. Und es ist rein theoretisch so das der Besitzer noch bis zu einem halben Jahr Anspruch auf das Tier hat. Es ist auch schon einmal vorgekommen dass wir dann eine Katze vermittelt haben und nach drei Monaten kam der Besitzer wieder und wir mussten das Tier dann tatsächlich wieder aus der Familie holen. Aber das ist die absolute Seltenheit.

10.)    Wenn man ein Tier von Ihnen adoptieren will, muss man dafür bezahlen?

Ja, also wir haben Abgabegebühren und Schutzgebühren. Schutzgebühren heiβt, wenn man ein Tier adoptiert, dann zahlt man diese Gebühr. Das ist bei einem Hund, bei einer Hündin die kastriert, und so weiter, geimpft und geschippt ist, sind es 260 Euro das ist die teuerste Schutzgebühr die wir haben. Das billigste ist, ja eine Ratte oder ein Hamster. Die kosten meistens 10 Euro. Oder ein Kaninchen das kastriert ist, das kostet 30 Euro. Wir versuchen halt unsere Kosten dadurch auch ein wenig zu decken. Auch wenn man ein Tier ins Tierheim bringt muss man eine Abgabegebühr bezahlen. Wir haben das einmal ausgerechnet. Zum Beispiel bei einer Katze. Eine Abgabegebühr für eine Katze ist 50 Euro und die Schutzgebühr sind 120 Euro. Wenn wir die Katze wirklich impfen, kastrieren und schippen müssen, dann legen wir bei jeder Katze 30 Euro drauf, wenn sie sechs Wochen da ist.

11.)    Wie kann man dem Tierheim helfen?

Da gibt es ganz viele Optionen. Zum einen natürlich, ganz klar, finanzielle Unterstützung. Aber auch Leute die irgendwie allergisch sind, die können hier helfen wenn wir Feste haben. Wir suchen immer Leute die Kuchen backen, die unsere Stände betreuen, die Werbung machen. Wir haben auch viel graphische Sachen die gemacht werden müssen, dass man sagt, wir müssen ein Plakat verteilen, ein Plakat ausdrucken, irgendwo hinhängen. Wir müssen mal Briefe austeilen oder, oder, oder. Da gibt es ganz viele Optionen. Und natürlich auch hier im Tierheim Dienste übernehmen oder mit den Hunden spazieren gehen.

12.)    Wie wichtig ist der Tierarzt für das wohl befinden eines Tieres?

Schon sehr wichtig, weil wir können ja nicht einfach mit Medikamenten um uns werfen. Wir sprechen uns immer mit den Tierärzten ab. Und jedes Tier was hier rein kommt, da wird erstmal eine Ärzte Untersuchung, dann gucken wir ob sie gesund sind oder nicht.

13.)    Wie viele Leute haben Sie die Sie mit den Tieren unterstützen?

Also ich würde mal sagen, so 30-40. Wobei, je nachdem was für Arbeiten anstehen wie Putztag vor den Festen oder so. Und Gassi Geher haben wir deutlich mehr.

14.)     

15.)    Wie gefällt es den Tieren hier?

Es ist natürlich so, ich würde sagen bei den Kleintieren denen ist das relativ egal wo die sind, ja. Hauptsache die haben ihr Gehege, das Gehege ist schön und die kriegen was zu fressen. Die sind da relativ, ja. Bei Katzen ist das anders. Wir haben bei den Katzen halt viele Katzen auf einem Haufen. Und es gibt durch aus Katzen denen ist das viel zu viel Stress. Und bei den Hunden ist das auch so. Dadurch das manchmal auch Hunde dann auf einem Haufen sind die sich überhaupt nicht verstehen, kann es halt einfach zu Streitigkeiten kommen. Das heißt die Tiere haben schon ein recht hohes Stresslevel hier meistens. Und das ist auch der Grund warum wir ganz besonders auf die medizinische Geschichte achten müssen, weil ein Tier das viel Stress hat ist einfach anfälliger für Krankheiten. Und das verteilt sich natürlich in einem Tierheim sehr schnell.

16.)    Was sind die Gründe ein Tier hier her zubringen?

Umzug, Schwangerschaft, Überforderung, Zeitmangel, Berufswechsel, das Tier versteht sich mit den Kindern nicht und Allergien. 

 

 

17.)Kann jeder einfach sein Tier hierher bringen?

Also unser Tierheim um fast das Gebiet hier in Weil bis hoch nach Bad Bellingen ungefähr. Das heißt wir gucken schon das wir vorzugsweise aus dieser Region Tiere annehmen. Wenn wir jetzt aber mal angefragt werden, von einem anderen Gebiet. Es ist so dass wir schon auch gucken das wir auch außerhalb dieses Gebietes Hilfe leisten, aber auch nur wenn wir Platz haben.

18.)Was sind die meisten Krankheiten die ein Hund kriegen kann?

Also wir haben natürlich ganz klassisch Parasiten, Zecken, Flöhe, Würmer. Auch Räude ist was, was man relativ häufig hat. Was sich ganz gerne verteilt sind  Erkältungs Erkrankungen, Zwingerhusten. Und wogegen die Hunde hier geimpft sind, was aber auch in vielen Tierheimen ein Problem ist, ist Parovierus. Das ist einfach eine Seuche die Brechdurchfall macht, Fieber und relativ schnell zum Tod führt meistens. Gerade bei älteren oder jüngeren Tieren.

19.)Wie entscheiden Sie dass jemand bereit ist ein Tier zu adoptieren?

Das ist eine gute Frage. Das hat sehr viel mit Bauchgefühl zu tun. Manchmal kommt jemand durch die Tür und man denkt sich, wow das ist es. Ob man da Recht hat oder nicht ist am Ende schwierig zu sagen. Was wir auf jeden Fall machen bevor wir unsere Tiere vermitteln, wir machen immer eine Vorkontrolle. Das heißt bevor das Tier dort hingeht schauen wir uns das an. Und wir machen auch eine Nachkontrolle und wir gehen auch nach einem Jahr nochmal hin, und wenn es sehr weit weg ist fragen wir zumindest noch mal nach. Also wir geben den Leuten auch immer das Feedback, hey wenn irgendwas ist dann meldet euch bei uns. Wir sind für euch da auch wenn es Probleme gibt. Wir haben dadurch eine relativ geringe Rückläuferquote. Also bei Katzen oder bei Kleintieren gibt es halt mal das die Leute dann sagen, okay versteht sich halt nicht mit der Katze die schon da ist. Da steckt man halt nicht drin. Das muss man im Endeffekt einfach probieren. Aber wirklich das die Leute jetzt sagen, nee das passt gar nicht. Haben wir 5% vielleicht. 

 

 

 

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